Warum Frauenstimmen immer tiefer wurden & 3 effektive Tipps, um auch ihre Stimme tiefer zu trainieren – Von Ihrer Stimmtrainerin in Köln
Wussten Sie, dass die Stimmen von Frauen in den vergangenen 100 Jahren durchschnittlich tiefer geworden sind? In diesem Blogartikel erkläre ich, (Johanna Bernhardt, erfahrene Stimmtrainerin aus Köln), die Gründe für diese Entwicklung. Zudem gebe ich Ihnen 3 praxiserprobte Tipps an die Hand, wenn auch Sie Ihre Stimme tiefer trainieren möchten. Entdecken Sie die Kraft der Stimmbildung und wie gezieltes Stimmtraining Ihnen helfen kann, eine resonanzreiche und selbstbewusste Stimme zu entwickeln.
Frauen dürfen erst seit vergleichsweise kurzer Zeit wählen und haben somit wortwörtlich eine Stimme in der Gesellschaft. Die Emanzipation hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Frauen lauter und tiefer sprechen können und wollen. Früher galten mädchenhafte, höhere, sanfte Stimmen als Ideal für Weiblicherkeit. Höhere Stimmen wecken Beschützerinstinkte und da es für Frauen erstrebenswert war, gute Chancen auf dem Heiratsmarkt zu haben, war es wichtig, dass ihre Stimmen als besonders freundlich wahrgenommen wurden. Doch das Bild hat sich gewandelt, und viele Frauen möchten heute ihre tiefe Stimme trainieren, um Souveränität und Stärke auszustrahlen. Vielleicht haben auch Sie schon bemerkt, dass Ihre Stimme automatisch höher klingt, wenn Sie beispielsweise höflich etwas nachfragen möchten? Denn so wie wir nach Außen hin wirken wollen, verändert unseren Stimmklang maßgeblich. Somit war es früher für Frauen sehr wichtig, dass sie nach Außen hin als sehr freundlich wahrgenommen wurden. So wird bis heute teilweise Mädchen Wut eher abgesprochen und somit ein kraftvolles, ja sogar lauteres Sprechen. Doch es hat sich auch viel getan und Frauen müssen nicht mehr zwangsweise nur freundlich und schüchtern klingen. Mittlerweile tragen Frauen entscheidende Rollen in der Gesellschaft und haben sich viele Rechte zur Gleichberechtigung erkämpft. Das veränderte Rollenbild hat u.A. dazu geführt, dass Frauen ihre Stimme bewusst oder auch unbewusst tiefer klingen lassen, denn eine tiefere Stimme strahlt Souveränität und Kompetenz aus. So belegen auch einige Studien, dass in skandinavischen Ländern, also in Ländern in denen die Gleichberechtigung sehr fortgeschritten ist, die Stimmen von Frauen am tiefsten sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt für die Entwicklung der weiblichen Stimme ist das frühere Tragen von Korsetts. Für eine tiefe Stimme, die im Körper resonieren kann, benötigt das Zwerchfell ausreichend Spielraum im Bauchraum. Die oft sehr engen Korsetts behinderten jedoch die freie Bewegung des Zwerchfells bei der Einatmung. Das Zwerchfell liegt an den unteren Rippen und durchzieht einmal quer den Körper. Bei einer angespannten Bauchmuskulatur oder eben durch einschnürende Kleidung wie das Korsett, kann sich das Zwerchfell nicht optimal bewegen, was zu einer flacheren Atmung und tendenziell höheren Stimme führt. Denn eine tiefe Atmung ist eng mit einer tieferen Stimme verbunden – ein wichtiger Aspekt im Stimmtraining und der Stimmbildung.
Doch wie funktioniert das Zusammenspiel von Zwerchfell, Atmung und Stimme überhaupt? Und wie hängt das mit dem Wunsch zusammen, die tiefe Stimme zu trainieren? Das Zwerchfell ist eine Sehnenplatte, die quer durch den Körper gespannt ist und an den unteren Rippenbögen liegt, wobei die Zwerchfellschenkel bis zur Lendenwirbelsäule reichen. Beim Einatmen zieht sich das Zwerchfell zusammen und senkt sich in Richtung der Organe ab, wodurch der Bauchraum sich weitet (nicht durch einströmende Luft, sondern durch die Verlagerung der Organe). Dieser Unterdruck ermöglicht das Füllen der Lungen mit Luft. Beim Ausatmen dehnt sich das Zwerchfell und kehrt nach oben zurück, gefolgt von einer kurzen Atempause, wo es entspannt. Für eine optimale Zwerchfellbewegung und somit für das erfolgreiche Trainieren einer tieferen Stimme ist es essenziell, den Bauch locker zu lassen, damit das Zwerchfell sich in der Einatmung absenken kann. Durch den sogenannten ösophagalen Zug werden bei der tiefen Einatmung nicht nur die Organe nach unten gedrückt, sondern auch der Kehlkopf leicht abgesenkt. Eine tiefere Position des Kehlkopfes durch eine tiefe Atmung führt zu einer tieferen und volleren Stimme, da mehr Resonanzraum oberhalb des Kehlkopfes entsteht. Der Mund- und Rachenraum vergrößert sich dadurch und die Stimme hat mehr Klang und klingt dadurch entspannter und auch tiefer. Doch v.a. durch ein aktives Zwerchfell, dass eine gesunde Grundspannung hat, wird die Stimme gestärkt und klingt kraftvoller.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stimmen von Frauen tiefer geworden sind, weil sie freier atmen können und ein selbstbestimmteres Leben führen. Zudem haben Frauen erkannt, dass eine tiefere Stimme mehr Souveränität ausstrahlt, und haben sich dementsprechend bewusst und unbewusst daran angepasst. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung von Stimmbildung und bewusstem Stimmtraining.
Egal, ob Frau oder Mann, wenn auch Sie Ihre tiefe Stimme trainieren möchten, habe ich als Ihre erfahrene Stimmtrainerin drei effektive Tricks für Sie:
Möchten auch Sie die positiven Auswirkungen einer tieferen Stimme erfahren und Ihr stimmliches Potenzial entfalten? Kontaktieren Sie mich gerne für ein individuelles Stimmtraining und eine fundierte Stimmbildung. Gemeinsam arbeiten wir daran, Ihre Stimme zu trainieren und Ihnen zu einer kraftvollen und authentischen Sprechweise zu verhelfen. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen!
staatl. geprüfte Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin seit 2017
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